Muttesrstute mit Fohlen

Eine neue Studie hat den ersten Fall des Fragile Foal Syndrome (FFS) bei Vollblütern identifiziert. Bisher ist man davon ausgegangen, dass diese Krankheit nur bei Warmblütern auftritt.

Die Forschungsarbeit wurde vom Royal Veterinary College (RVC) in Zusammenarbeit mit dem Veterinary Genetics Laboratory der Universität von California Davis (VGL) und Rossdales Laboratories, Newmarket, durchgeführt. FFS ist eine Erkrankung des Bindegewebes, die durch eine DNA-Veränderung verursacht wird. Vererbt wird die Krankheit autosomal rezessiv. Das bedeutet, dass ein Fohlen nur dann von der Krankheit betroffen ist, wenn es zwei Kopien der Mutation besitzt. Fohlen, die von dem Syndrom betroffen sind, werden in der Regel mit ausgedehnten Hautläsionen geboren, die auf eine abnorm dünne und brüchige Haut zurückzuführen sind, sowie anderen Anomalien des Bewegungsapparats, die dazu führen, dass sie abgetrieben, tot geboren oder kurz nach der Geburt eingeschläfert werden müssen.

Neue Erkenntnisse zum Fragile Foal Syndrome

Aufgrund der historischen Assoziation mit Warmblütern wurde die Erkrankung als Warmblood Fragile Foal Syndrom (WFFS) bezeichnet. Dr. Rebecca Bellone und ihr Team der VGL, UC Davis, haben diese DNA-Veränderung vor kurzem auch bei anderen Rassen festgestellt. Diese Feststellung veranlasste sie dazu, sich an das RVC Equine Pregnancy Laboratory zu wenden, um in dessen Biobank mit klinischen Fällen von Trächtigkeitsverlusten nach dieser Erkrankung zu suchen.

Forschungsergebnisse

Die Ergebnisse wurden im Equine Veterinary Journal veröffentlicht und widerlegen den früheren Irrglauben, dass diese Erbkrankheit nur bei Warmblutpferden auftritt. Es wurde dieselbe DNA-Veränderung mit denselben Entwicklungsanomalien nachgewiesen, die bei betroffenen Warmblutfohlen beschrieben wurden. Aufgrund der Erkenntnisse wurde vorgeschlagen, den Namen in Fragile Foal Syndrom zu ändern.
In der Veröffentlichung wird auch die klinische Präsentation der Erkrankung vor der Geburt eines Fohlens mit FFS beschrieben. Diese weist auf die Notwendigkeit neuer Forschungsarbeiten hin, die sich auf die Festlegung von Diagnosekriterien für FFS vor einem Trächtigkeitsverlust konzentrieren sollten. Die Studie unterstreicht außerdem die Bedeutung von Gentests auf FFS bei Pferderassen, die Träger der Genmutation sind, um Zuchtentscheidungen zu treffen und die Erzeugung betroffener Fohlen zu vermeiden.

www.rvc.ac.uk

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