Das wachsende Pferd
Das Saugfohlen
- Das Wachstum eines Pferdes ist im ersten Lebenshalbjahr am intensivsten.
- Saugfohlen sollten so früh wie möglich für Beifutter interessiert werden (ab ca. 3. Lebenswoche).
- Sie sollten jedoch nur begrenzt bei der Mutterstute mitfressen, da das Futter der Stuten zu energie- und eiweißreich ist.
- Fohlen von normal säugenden Stuten, die Weidegang haben und gut genährt sind, benötigen nur soviel Ergänzungsfutter, wie benötigt wird, um eine kleine Menge Mineralfutter mit aufzunehmen (mit 20 g Mineralfutter starten, dazu 50 – 100 g Fohlenstarter/Quetschhafer).
- Die Zufütterung im eigenen Trog (Fohlentrog) ist anzuraten.
- Nur Fohlen, deren Mütter wenig Milch háben, die nur knappe Weide haben oder die Aufholbedarf aufgrund von Krankheiten haben, benötigen zusätzlich hochverdauliches Ergänzungsfutter (Fohlenstarter).
Das Absatzfohlen
- Abgesetzt wird in der Regel im Spätsommer/Herbst, wenn die Fohlen mindestens ein halbes Jahr alt sind.
- Den Fohlen fehlen dann wichtige Proteinquellen:
- 1. die Muttermilch
- 2. hochwertiges Weidegras (herbstliche Situation)
- Die Fohlen sollten in jedem Fall an Zufütterung gewöhnt sein, um keine Entwicklungseinbußen zu erleiden.
- Gut ist es, wenn hochwertige, nachgewachsene Weiden zur Verfügung stehen, ansonsten benötigen sie gutes Heu zur freien Verfügung.
- Die Ergänzungsfütterung sollte ausreichend Protein mit essentiellen Aminosäuren enthalten. Optimal ist es, wenn das Raufutter analysiert wird, damit die Ergänzungsfütterung adäquat angepasst werden kann.
- Da die Jungpferdeaufzucht in Gruppen erfolgt, muss unbedingt darauf geachtet werden, dass auch rangniedere Fohlen in Ruhe fressen können.
Rationen Absetzer/Jährlinge
Rationsbeispiele für Absetzer/Jährlinge 7.12. LM: Winterfütterung (Warmblut ca. 270 – 370 kg KG)
| Futtermittel | Rationsbeispiele Absetzer/Jährlinge (kg Frischmasse/Tag) | |||
| Heu, Hafer, Soja | Heu, Hafer, Aufzuchtfutter | Heu, Aufzuchtfutter | Heu, Hafer, Ergänzungsfutter | |
| Wiesenheu (ad lib.) | 4-6 | 4-6 | 4-6 | 4-6 |
| Hafer, gequetscht | 1-2 | 0,5-1 | – | 0,5-1 |
| Ergänzungsfutter für Aufzucht | – | 1-1,5 | 1,5-2,5 | – |
| Ergänzungsfutter zu Heu/Stroh | – | – | – | 1- 1,5 |
| Sojaschrot | 0,2-0,4 | – | – | 0,2-0,4 |
| Mineralfutter | 0,08 | 0,05 | 0,05-0,03 | 0,05 |
| Futterstroh | Zur freien Aufnahme | |||
- Ein Salzleckstein sollte zur Verfügung stehen.
- Als Proteinquelle kann alternativ zu Soja auch Bierhefe eingesetzt werden. Bei Rationen mit einem Aufzuchtfutter ist dieses bei Mengen > 1,5 kg/Tag nicht zusätzlich notwendig.
Jährlinge/Zweijährige/ältere Wachsende
- Jährlinge (1,5 jährig und älter) und Zweijährige weisen gegenüber den Absetzfohlen deutlich geringere Wachstumsraten auf. Ihr Nährstoffbedarf ist aufgrund dessen reduziert.
- Im Sommer sind diese Pferde am besten 24 Stunden auf den Weiden aufgehoben, wo sie ihr Sozialverhalten und ihren Bewegungsdrang in der Gruppe prägen können. Ein Mineralfutterzusatz ist für Jährlinge und Zweijährige, sowie ältere wachsende Pferde, die noch nicht gearbeitet werden, bei ausreichend Weide, voll ausreichend.
- Während der Winterfütterung benötigen sie bei gutem Futterzustand keine hochwertigen Proteinträger mehr.
- Bei gutem Grundfutter kann die Ergänzungsfütterung deutlich minimiert werden.
- Hinsichtlich des Futterzustandes können die Rippen leicht sichtbar sein.
Rationen Jährlinge/Zweijährige/ältere Wachsende
Rationsbeispiele für Jährlinge (> 12. LM)/Zweijährige/ältere Wachsende: Winterfütterung (Warmblut ca. 350-550 kg KG)
| Futtermittel | Rationsbeispiele Jährlinge/Zweijährige (kg Frischmasse/Tag) | |||
| Heu, Hafer | Heu, Hafer, Ergänzungsfutter | Heu, Ergänzungsfutter | Grassilage/HeulageHafer, Ergänzungsfutter | |
| Wiesenheu (ad lib.) | 6-8 | 6-8 | 6-8 | – |
| Grassilage/Heulage (ad lib.) | – | – | – | 8-10 |
| Hafer | 0,5-2 | 0,5-1 | – | 0,5-1 |
| Ergänzungsfutter zu Heu/Stroh | – | 0,5-1 | 1-2 | 0,5-1 |
| Mineralfutter | 0,1 | 0,08 | 0,05 | 0,08 |
| Futterstroh | Zur freien Aufnahme | |||
- Ein Salzleckstein sollte zur Verfügung stehen.
- Raufutter ad libitum sorgt für weniger Futterneid und mehr Ruhe in den Aufzuchtgruppen und ist darüber hinaus auch gesünder für den Verdauungstrakt!